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Narrative in der Führung: Wie gute Geschichten Leadership und Mitarbeiterführung verändern

Aktualisiert: 23. Juli


Holger Koenig, Gründer und Geschäftsführer von Caesar & Harrison, mit weißem Haar, Brille und gestreiftem Hemd im Freien.

Leadership verändert sich. Heute erwarten Teams Orientierung, Inspiration und psychologische Sicherheit. Führungskräfte stehen vor der Frage: Wie kann ich Menschen wirklich erreichen?


Die Antwort liegt oft in der Art, wie geführt wird und in der Story, die Führung vermittelt. Denn jede Führungskraft erzählt ein Narrativ. Es prägt nicht nur das Verhalten im Team, sondern auch Vertrauen, Motivation und Zusammenarbeit.


Narrative Führung bedeutet, eine gemeinsame Perspektive zu schaffen. In diesem Beitrag zeigen wir, warum dieses Vorgehen im Führungsalltag so wirksam ist und wie Sie mit dem richtigen Aufbau Ihres Storytellings mehr bewirken als mit jeder PowerPoint-Folie.



Warum Storytelling allein nicht reicht


Ein grauhaariger Mann spricht in einem modernen Besprechungsraum vor drei Teammitgliedern, die ihm aufmerksam zuhören. Die Szene ist in einem stilisierten, illustrativen Design dargestellt, mit neutralen Farben und Laptops auf dem Tisch.

Viele Führungskräfte erzählen Geschichten. Über Ziele, Visionen, Veränderungen. Doch entscheidend ist nicht, was sie erzählen, sondern wie sie ihre Kommunikation aufbauen. Narrative Leadership setzt genau hier an: Nicht die Führungskraft steht im Mittelpunkt, sondern die Teammitglieder. Nicht Erfolg wird inszeniert, sondern Bedeutung gestiftet. Eine gute Führungsgeschichte positioniert Sie als Coach, macht Mitarbeitende zu Protagonisten und gibt deren Handeln einen Sinn.






Die Rolle von Narrativen in der Führung


Ein Mann im Business-Outfit erklärt ein Diagramm auf einem Flipchart vor einem gemischten Team aus drei Personen. Die Szene spielt in einem lichtdurchfluteten Konferenzraum mit Backsteinwand und modernen Möbeln.

In komplexen Organisationen helfen Narrative, Muster zu erkennen, Sinn zu stiften und Entscheidungen einzuordnen. Wo die Komplexität von Prozessen zu Verwirrung führt, reduzieren gut gebaute Stories Unsicherheit, sorgen für Klarheit und Empathie, schaffen dadurch Vertrauen und erhöhen die Performance.


Werkzeug für Shared Leadership


Gemeinsame Erzählungen stärken kollektives Führungsverhalten. Sie machen deutlich, wofür ein Team steht und was die Mitarbeiter gemeinsam erreichen wollen. So entstehen Leitplanken für dezentrale Entscheidungen, Aufgaben des Managements werden teilweise überflüssig, weil die gemeinsame Mission, also die Core Story, allen klare Ziele gibt.


Storytelling in Führungssituationen gezielt einsetzen


Gerade in Umbruchphasen, Krisen oder bei neuen Visionen brauchen Menschen Klarheit. Storytelling in Führung ordnet das Neue ein, macht aus Veränderung einen nachvollziehbaren Weg und aus einem Ziel eine gemeinsame Aufgabe: Sozial, klar, motivierend.






So funktioniert wirkungsvolles Storytelling für Führungskräfte

Ein lächelnder Trainer steht vor einem Flipchart mit handgezeichnetem Storytelling-Diagramm und spricht mit seinem Team. Drei Teilnehmende sitzen im Halbkreis und hören aufmerksam zu, während Tageslicht durch große Fenster fällt.

Eine gute Führungserzählung braucht mehr als einen netten Plot. Entscheidend sind drei Elemente: eine klare Hauptfigur (das Team, ein Projekt), ein echter Konflikt (z. B. Marktveränderung, Kulturwandel) und eine Transformation, die zeigt, wie das Team durch diese Herausforderung wächst. Wichtig: Wer dabei nur erzählt, was er selbst leisten will, verliert Wirkung.


Kommunikation, die begeistert statt zu überreden


Wirksames Storytelling ist keine Manipulation, sondern der Einsatz eines Story Frameworks, um eine Beziehung aufzubauen. Es ist eine Einladung, der, wenn sie gut gebaut ist, kaum jemand widerstehen kann. Story aktiviert intrinsische Motivation, weil sie Sinn stiftet und nicht, weil sie Ziele vorgibt. Menschen folgen nicht einer Vision, sie folgen dem, der sie glaubwürdig erzählt.


Feedback und Resonanz als Steuerung nutzen


Gutes Leadership basiert auf Zuhören. Wer Feedback als Teil der Geschichte versteht, schafft Raum für Dialog und stärkt das Gefühl der Zugehörigkeit. So holen Sie Ihr Team dort ab, wo es steht, und gestalten die Weiterentwicklung der Erzählung gemeinsam weiter.






Praxisbeispiele: Narrative Leadership in Aktion


Zwei berufstätige Frauen gehen nebeneinander durch einen hellen Büroflur mit Glaswänden. Die Frau links trägt ein beigefarbenes Business-Outfit und weist mit ausgestrecktem Arm nach vorn, während sie mit ihrer Kollegin spricht, die in einer hellblauen Bluse lächelt.

Mit drei anonymisierten Beispielen zeigen wir Ihnen, was wir unter "Führung in Geschichten denken" verstehen; in mittelständischen Unternehmen, Konzernen und hybriden Strukturen.


Storytelling im Seminar – Vom Konzept zur Haltung


In einem unserer Trainings erkannte eine Führungskraft aus dem Mittelstand: Ihr Team wusste genau, was zu tun war, die Abteilung realisierte aber nicht das Potenzial, das in ihr steckte. Es stellte sich heraus, dass Aufgaben zu verteilen nicht reichte. Was fehlte war die Antwort auf die Frage: Warum tun wir unsere Arbeit? Was können wir bewirken? Durch eine gut strukturierte Story über den Sinn und die Bedeutung der Arbeit veränderte sich die Dynamik spürbar. Aus Dienst nach Vorschrift wurde kollektive Motivation.


Kommunikation als Führungsinstrument in der Krise


Ein Teamleiter in einem internationalen Konzern stand vor Entlassungen. Statt sich hinter Floskeln zu verstecken, erzählte er offen von den schwierigen Entscheidungen und davon, was ihn persönlich belastete. Diese Authentizität schuf Vertrauen und half dem Team, sich mit einer gemeinsamen Mission neu auszurichten.


Story in der Zielfokussierung


Wir unterstützen ein kleines Unternehmen dabei, seine Marketingkommunikation klarer und ergebnisorientierter auszurichten. Dabei fiel auf, dass zwar eine Menge Kompetenz im Team vorhanden war, die Fähigkeiten und Expertise aber nicht auf gemeinsame Ziele ausgerichtet waren. Es brauchte einen Wandel. Grundlage der Neuausrichtung waren Unternehmensleitlinien, die in Form einer Story tragfähig formuliert und in der Lage waren, alle mitzunehmen. Das Team steigerte anschließend seine Ergebnisse um ein Vielfaches. Neue Führung braucht nicht nur Zuhörer, sondern auch die richtige Struktur.






Was eine gute Führungsgeschichte ausmacht


Ein älterer Mann steht an einem Konferenztisch und spricht gestikulierend mit einem kleinen Team aus drei Personen. Alle Beteiligten wirken engagiert und gut gelaunt, im Hintergrund sind Backsteinwand und Betonwand sichtbar.

Eine wirksame Führungsgeschichte dient nicht dem Ego der Führungskraft, sondern der Orientierung des Teams. Sie folgt keinem spontanen Erzählen, sondern einer klaren Struktur. Dabei sind nicht die CEO's, Bereichsleiter oder Teamleads die Helden der Geschichte, sondern ihr Team. Wer Leadership ernst nimmt, ist der Coach seines Teams, Mentor und Guide, der hilft, Herausforderungen zu bewältigen.


Gute Führungserzählungen beantworten vier zentrale Fragen einfach, transparent, anschlussfähig und ohne Umwege:


  1. Ausgangslage und Transformation


Das ist der Kontext, in dem sich das Team bewegt. Hier geht es nicht um interne Details, sondern um das größere Bild. Wie ist unsere Welt heute und wer wollen wir in Zukunft sein?


  1. Herausforderungen und Konflikte


Hier wird das Problem konkret benannt, sodass es zusätzlich zum faktischen auch fühlbar wird. Der Konflikt ist der Ausgangspunkt jeder Story und zeigt die Notwendigkeit zu handeln.


  1. Perspektivwechsel und Hauptrolle


Der entscheidende Perspektivwechsel in jeder Kommunikation: Machen Sie die anderen zu Helden der Story.


Nicht die Führungskraft rettet die Situation. Stattdessen unterstützt sie das Team, die Herausforderung zu meistern, über sich hinaus zu wachsen und selbst zum Helden der Story zu werden.


Das Team ist der Held. Der Leader bleibt der Guide, der unterstützt, ermutigt, klärt.


  1. Bedeutung und Ahnung des glücklichen Endes


Storytelling in Führung und Sinnkommunikation braucht ein „Warum“. Dazu gehört auch die Frage: Was steht für uns auf dem Spiel? Die Frage nach dem Einsatz ist ein zentrales Element jedes starken Narrativs, denn es macht deutlich, warum es sich lohnt, sich einzusetzen. Die Ahnung des glücklichen Endes wird dann emotional aufgeladen und bekommt einen viel höheren Wert zugeschrieben.


So wird aus einer Botschaft eine Geschichte. Und aus einer Geschichte ein gemeinsamer Weg. Denn: Gute Leader führen nicht durch Antworten, sondern durch klug gebaute Narrative, in denen andere ihre eigene Rolle erkennen, ausfüllen und erfolgreich durchführen.





Fazit: Führung braucht Geschichten, aber richtig gebaut


Eine junge Frau mit lockigem Haar sitzt in einem Großraumbüro und zeigt lächelnd einen Daumen hoch in die Kamera. Im Hintergrund sind Kolleginnen und Kollegen an Schreibtischen sowie große Fenster sichtbar.

In komplexen Zeiten reicht Fachwissen nicht aus. Menschen folgen keiner Stellenbeschreibung, sondern einer Bedeutung. Narrative helfen Führungskräften, Orientierung zu schaffen, Verantwortung zu teilen und echte Veränderung zu ermöglichen, und zwar nicht durch Erzählkunst, sondern durch Struktur und Haltung.


Entscheidend ist: Nicht welche Geschichte Sie erzählen, sondern wie Sie sie aufbauen. Wenn Ihre Führungserzählung Klarheit, Relevanz und Resonanz verbindet, entstehen Überzeugung und Vertrauen in die Führung. Das ist ein Wandel im Leadership.






FAQ: Die häufigsten Fragen zu Narrative in der Führung


1. Grundlegende Definitionen


Was ist narrative Führung oder Leadership Storytelling?

Narrative Führung nutzt gezielt Geschichten, um Sinn zu stiften, Orientierung zu geben und Verhalten zu beeinflussen; jenseits von Anweisungen oder KPIs.

Was unterscheidet narrative Führung von traditioneller Führung?

Während traditionelle Führung auf Kontrolle und Zielvorgaben setzt, schafft narrative Führung Identifikation durch geteilte Bedeutungen.

Was ist eine Geschichte im Führungskontext?

Eine Führungsgeschichte beschreibt, wo das Team steht, welche Herausforderung bevorsteht und warum es sich lohnt, sie gemeinsam zu bewältigen.

Was ist der Zweck von Storytelling in der Führung?

Storytelling in der Führung stärkt Vertrauen, macht Veränderung anschlussfähig und aktiviert intrinsische Motivation, sodass Teams agil werden.



2. Praktische Anwendung


Wie kann man Storytelling effektiv in der Führung einsetzen?

Indem man gezielt Situationen identifiziert (z. B. Veränderung, Konflikt, Neuausrichtung), in denen eine gute Geschichte mehr Wirkung erzielt als ein Faktenvortrag.

Wie erzählt man eine gute Führungsgeschichte?

Mit einer klaren Struktur: Ausgangslage, Herausforderung, Rolle des Teams, Bedeutung und Happy End.

Wie kann man Storytelling nutzen, um Teams zu motivieren?

Durch Geschichten, in denen sich Mitarbeitende wiederfinden und die ihnen zeigen, wie ihr Beitrag Sinn stiftet.

Wie kommuniziert man eine Vision durch Geschichten?

Indem man nicht nur das Ziel beschreibt, sondern den Weg dorthin.

Wann sollte man Storytelling als Führungskraft einsetzen?

Immer. Und besonders immer dann, wenn Fakten allein nicht reichen, etwa bei Change-Prozessen, Kulturentwicklung oder strategischer Neuausrichtung.



3. Storytelling-Technik


Was macht eine gute Geschichte für Führungskräfte aus?

Sie ist glaubwürdig, relevant für das Team und klar in Aufbau und Botschaft. Sie verzichtet auf Selbstdarstellung.

Welche Storytelling-Struktur ist am effektivsten?

Es gibt viele Strukturen, messbar sind allerdings wenige. Bewährt haben sich das Storybrand-Framework nach Donald Miller und das From-click-to-client-Framework von Caesar & Harrison. Alle ernst zu nehmenden Coaches und Trainer im Bereich Narrative Kommunikation arbeiten mit der effizienten Struktur von: Protagonist/Held, Charaktertransformation, Bedürfnis, Hindernis/Konflikt, Mentor und Glückliches Ende.

Wie baut man eine Geschichte richtig auf?

Indem man den Kontext erklärt, Spannung erzeugt, eine Lösung andeutet, dadurch narrative Traktion gewinnt und die Geschichte zu einem Ende führt.

Wie macht man Geschichten authentisch und glaubwürdig?

Durch echte Erfahrungen, ehrliches Framing und einen klaren Bezug zur Realität der Zuhörenden.

Welche Elemente braucht eine wirkungsvolle Geschichte?

Kontext, Konflikt, Identifikation, Transformation und einen klaren „Warum“-Kern, der Sinn stiftet.


Autor: Holger Koenig, Gründer und Inhaber von Caesar & Harrison.




 
 
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